Die Wege Bachs

Eine musikalische Pilgerfahrt auf den Spuren von Johann Sebastian Bach

Fast 100 km zu Fuß und mit dem Rad, vier intime Konzerte in außergewöhnlichen Kirchen in Thüringen. Tauchen Sie in die Welt von Bach mit 50 Künstler:innen. Unvergessliche gemeinsame Erlebnisse mit Wanderungen, Picknicks, öffentliche Proben und Konzerten - eine unvergessliche, musikalische Reise!

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"Die Menschheit braucht keinen Trost in Form eines Witzes, sie braucht einen Trost, der erleuchtet."
Stig Dagerman: Das Bedürfnis nach Trost ist unersättlich (1952)

Der Dreißigjährige Krieg verwüstete Deutschland zu Beginn des 17. Jahrhunderts nahezu vollständig. Die durch den jahrzehntelangen Konflikt traumatisierten Menschen brauchten Trost und Hoffnung. Der protestantische Glaube erwies sich dabei als eine Barriere gegen den Tod, der überall lauerte.

Die politischen, wirtschaftlichen und spirituellen Umwälzungen fanden auch in der Musik ihren Widerhall. Dem großen polyphonen Klang des vergangenen Jahrhunderts folgten deutlich intimere Formen, inspiriert vom Pietismus, der zu einem individuellen Glauben und einem frommen Leben ermutigte. Es entstanden Trostlieder, die Musik wurde zur Sprache der Seele, die fähig war, auf tiefes Leid zu antworten. Texte und Melodien entstanden für die Gefühlswelt und die Erbauung der Christen.

Diese kurzen, bescheidenen Stücke spiegeln eine seltene emotionale Intensität. Und doch verbreiten sie trotz ihrer Themen von Trauer, Schmerz und Tränen eine leuchtende Klarheit und ein ruhiges Vertrauen in die Zukunft. Der Tod ist nur die Schwelle zu einer Befreiung und einer ewigen Glückseligkeit. Der junge Johann Sebastian Bach wurde stark von diesen Miniaturen beeinflusst, wie seine ersten erhaltenen Kantaten zeigen.